Jazztrio Juri Artamnonov

31.05.2015: Stiftung Kirchenmusik präsentiert Jazztrio Juri Artamonov

Unter dem Titel „Ein Glaube – Eine Musik – Brücken zwischen geistlicher Musik und Jazz“ veranstaltet die Stiftung Kirchenmusik der Evangelischen Kirchengemeinde Lippstadt das diesjährige Stifterkonzert. Zu Gast ist das Jazztrio Juri Artamonov in der Jakobikirche am Sonntag, den 31. Mai 2015 um 19 Uhr.

Karten für dieses Konzert gibt es nur an der Abendkasse bei freier Platzwahl – rechtzeitiges Erscheinen ist also ratsam. Für Stifterinnen und Stifter der Stiftung Kirchenmusik ist der Eintritt frei.

Das Jazztrio wird gebildet von Juri Artamonov (Klavier), Wiro Mahieu (Kontrabass) und Fred Gaasbeek (Drumset). Die Zuhörer erwartet ein spannender Grenzgang zwischen Tradition und Improvisation.

Hier eine Kostprobe in der Besetzung Juri Artamonov (p), Mister M. G. (b), Jochen Metze (dr) – Live in der Kunstfabrik Schlot, Berlin:

Tradierte Formen lassen uns vermuten, dass die Inhalte ebenso statischen Charakter haben. So verbinden wir Johann Sebastian Bach vermuten häufig mit alte, „wahrhaftiger“ und frommer Musik. Dem ist sicherlich so, aber die bekannten populär gewordenen Zyklen seiner Klavierkompositionen wie z.B. die Inventionen oder das wohltemperierte Klavier waren nichts anderes als eine Anleitung zur Improvisation für seine Lehrlinge.

Jazz ist u.a. auch im Kontext der afroamerikanischen christlichen Bewegung entstanden. Bis in die 40er Jahre konnte man Jazz jedoch als Gebrauchsmusik einstufen, die inhaltlich nur mit der diesseitigen Welt verbunden war. Spätestens jedoch bei der Rezeption der späten Aufnahmen des Jazzsaxophonisten John Coltrane ist diese These nicht mehr zu halten. Dafür ist seine spätere Tonsprache zu komplex und introvertiert. Dieser Eindruck wird verstärkt durch seine Interviews und durch die Titel seiner Werke: „A Love Supreme“.

Tradition und Improvisation bilden keinen Gegensatz, sondern eine Einheit. Auch eine Grenze zwischen geistlicher Musik und Jazz ist nur dann vorhanden, wenn man sie sehen will. Die Räume für Improvisation, die in der niedergeschriebenen geistlichen Musik stets vorhanden waren, sollen ausgehend vom traditionellen Repertoire neu entdeckt werden.

Improvisation ist weder eine Spielerei noch überflüssiger Luxus, sondern eine kreative Notwendigkeit. Sie entspricht dem Grundprinzip des christlichen Freiheitsverständnisses, dass der Mensch selbständig, eigenverantwortlich und autonom handelt, artikuliert in den Mitteln der Tonsprache. Und wenn man ernsthaft improvisiert, lässt es sich kaum vermeiden, dass Improvisation einen meditativen Charakter bekommt. Wer Ohren hat, der höre!

Juri Artamonov gilt als Vertreter der russischen Jazz- und Klavierschule in Deutschland. Schon im Alter von 18 Jahren arbeitete Juri Artamonov mit der größten Moskauer Konzertagentur „Phonograph“ als Jazz-Pianist und Bandleader zusammen. Artamonov studierte später auch an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, ein von ihm gegründetes studentisches Trio wurde Preisträger des XII. Wettbewerbs für Ensemble der HMT Leipzig. Der Jazzpianist hat sich schon häufiger mit sogenannten „Cross-over-Projekten“ befasst.

Ansprechpartner

Kantor Roger Bretthauer
Bruchbäumer Weg 67
59555 Lippstadt
02941 2988789
r.bretthauer@evkirchelippstadt.de

Presseartikel vom 02.06.2015 über das Konzert

Teilen: