Der Musikverein Lippstadt präsentiert einen der außergewöhnlichsten Fagottisten mit seinem Trio Neo: den Koblenzer Theo Plath im Trio mit Nemorino Scheliga, Klarinette, und Aris Alexander Blettenberg, Piano.
Programm:
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Konzertstück Nr. 1 Op. 113
Michail Glinka: Trio Pathétique
Ludwig van Beethoven: Trio Op. 38
Kammermusik vom Feinsten bietet das Trio Neo, das bereits mehrfach bei renommierten Musikwettbewerben ausgezeichnet wurde. Das Programm beleuchtet die Schnittmenge von Wiener Klassik und Romantik.
Dem Münchener Klarinettenvirtuosen Heinrich Bärmann war Mendelssohn zeitlebens sehr verbunden. Seine Konzertstücke op. 113/114 schrieb er auf seiner großen Europareise 1831 sowohl für den Vater, als auch für den Sohn Carl. Es sind in kürzeren Sätzen gefasste Miniatur-Konzerte, die in ihrer geistreich-virtuosen Machart ein beredtes Zeugnis für die Kunst der Bärmanns sind. Etwa zeitgleich hielt sich Michail Glinka in Italien auf. In Mailand wohnte er fast täglich Opernaufführungen in der Scala bei, wo er schnell Zugang zu den Mailänder Theaterzirkeln fand und sich schließlich mit Vincenzo Bellini befreundete. Dessen Melodik hinterließ im Trio Pathétique deutliche Spuren, vor allem in der Bel-Canto-Kantilene des langsamen Satzes. Die Bläser des Scala-Orchesters führten das Werk mit Glinka im Herbst 1833 erstmals auf und sollen ausgerufen haben: „Ma questo e disperazione!” (Welch eine Verzweiflung!). Grund für die Schwermut war ein Nervenzusammenbruch, den Glinka erlitten hatte. Insofern stellt das Trio eine Art Selbsttherapie dar. In der autographen Partitur ist vermerkt: „Ich habe die Liebe nur durch den Schmerz kennengelernt, den sie mit sich bringt“. Dennoch geht das Werk über dem persönlichen Schmerz und das Pathos der italienischen Oper hinaus. Es fasst im Finale alle Themen zusammen und führt sie zu einem majestätischen Ausklang.
Sonntag, 3.11.24 in der Jakobikirche um 18 Uhr
Tickets: in der Rathausinfo (02941 58511), auch online, und an der Abendkasse; 20.- € / ermäßigt 10. – €