Endlich nachgeholt: Auf Einladung des Städtischen Musikvereins gastiert am Freitag, dem 08.04.2022, das Minguet Quartett in der Jakobikirche:
- Ulrich Isfort, Violine
- Annette Reisinger, Violine
- Aida-Carmen Soanea, Viola
- Matthias Diener, Violoncello
Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
Programm geändert!!
Wahrscheinlich spielt das Minguet Quartett
- Johann Wilhelm Wilms, Streichquartett g-moll, op 25, Nr. 1;
- Ludwig van Beethoven, Streichquartett G-Dur, op 18, Nr. 2 und
- Felix Mendelssohn-Bartholdy, Streichquartett D-Dur, op 44, Nr.1
(ursprünglich geplant:
Beethoven: Streichquartett op 18, Nr.2
Verdi: Ave Maria – Scala enigmatica armonizzata a 4 voci miste
Beethoven: Heiliger Dankgesang aus dem Streichquartett op 132
Beethoven: Streichquartett op 74)
Das Minguet Quartett ist seit 1988 in allen großen Konzertsälen international gefeiert und mit Preisen ausgezeichnet worden, so z.B. 2010 mit dem ECHO Klassik und 2015 mit dem französischen Diapason d’Or. Dieses Konzert ist gewiss das Highlight dieser Kammersaison des Musikvereins Lippstadt!
(Vermutlich ist das Ave Maria von Verdi nicht allen bekannt. Es hat eine besondere Geschichte. Die enigmatische Tonleiter mit den Schritten c-des-e-fis-gis-ais-h-c geht auf Adolfo Crescentini zurück, Musik-Professor in Bologna. Die Zeitschrift Gazzetta musicale di Milano rief 1888 auf, diese eigenartige Tonleiter aus Halbtonschritten und übermäßigen Intervallen zu harmonisieren. Das wäre möglicherweise in Vergessenheit geraten, wenn sich nicht auch Verdi damit abgemüht hätte. Weil er seine Komposition ernstgenommen wissen wollte – schließlich ist es eine Auseinandersetzung vier solistischer Stimmen -, hat er seinen scholastischen Beitrag nicht eingereicht; er wurde später in seine Quattro Pezzi Sacri eingebunden und in diesem Zusammenhang erst 1898 in Wien uraufgeführt. Da war Verdi schon 85 Jahre alt.
Beethoven hat 16 Streichquartette geschrieben; opus 18 beinhaltet die ersten sechs, (1798-1800) kommissioniert von Prinz Joseph von Lobkowitz, lange Beethovens Förderer.
Opus 74, das sog. Harfenquartett wegen der pizzicati im ersten Satz, entstand 1809 während der napoleonischen Kriegsauseinandersetzungen. Es ist nicht mehr für aristokratische Auftraggeber wie die Fürst Rasumowsky-Quartette, sondern eher für bürgerliche Zuhörer geschrieben. Es diente Felix Mendelssohn Bartholdy als Vorbild für sein Quartett Es-Dur op 12.
Der Heilige Dankgesang ist der 3. (Kern-)Satz aus opus 132. Dieses Quartett (1825) gehört zu den berühmten späten Quartetten. Beethoven war taub, seine Kompositionen eine Innensicht, die nicht mehr jeder verstehen wollte. Opus 132 beruht jedoch trotz seines für damalige Verhältnisse avantgardistischen und emotionalen Klangs auf einem 5-sätzigen Divertimento, bei dem ein zentraler, ruhiger Teil von Tanzsätzen flankiert wird. Beethoven selbst hat den 3. Satz überschrieben:
,Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart’.)
Bitte, beachten Sie, dass Sie auf dem Weg zum und vom Sitzplatz einen Mund-Nase-Schutz tragen sollten.
Beitragsbild mit freundlicher Genehmigung.