08.02.25: Hamburger Ratsmusik, Chinoiserien

Der Förderverein Jakobikirche Lippstadt freut sich sehr, in seiner Reihe Jakobi:Extra erneut die Hamburger Ratsmusik mit seiner chinesischen Gast-Perkussionistin Lin Chen präsentieren zu dürfen. Das außergewöhnliche Konzert nennt sich

Chinoiserien!

Hamburger Ratsmusik:
Simone Eckert, Viola da gamba
Anke Dennert, Cembalo
Ulrich Wedemeier, Laute
mit
Lin Chen, Percussion und Yangqin-Hackbrett

Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Europa eine große Begeisterung für China, das für Europäer ein mystischer und weit entfernter, fast unerreichbarer Ort war. Das Interesse am Exotismus war enorm und die Vorstellung eines friedlichen Riesenreiches faszinierte.
An den europäischen Fürstenhöfen fand die China-Mode bald Verbreitung. Schlösser, Pagoden, Innenausstattungen und chinesische Gärten wurden vielfach nachgeahmt.
Diese Chinoiserien waren die an chinesischen Vorbildern orientierte Richtung der europäischen Kunst und stillten den Hunger nach Exotischem und Fremdem.

Teodorico Pedrini, italienischer Missionar, Cembalist, Komponist, vom Papst nach China entsandt, lebte und wirkte bis zu seinem Tod als einziger Europäer in der Umgebung der Kaiser Kangxi, versorgte den Hof mit europäischer Musik und begleitete den Kaiser auf seinen Reisen durch das Land. Pedrini ist der einzige Komponist des 18. Jhdts., von dem in und für China komponierte europäische Musik überliefert ist.

Ergänzt wird das Programm mit traditioneller chinesischer Musik und Improvisationen auf chinesischen Instrumenten.
     Lin Chen

Lin Chen, in Nanjing, China geboren. Schon mit fünf Jahren erhielt sie Unterricht am Chinesischen Hackbrett „Yang-chin“. Seit 2006 lebt sie in Deutschland, wo sie zunächst in Weimar studierte und 2011 in Hamburg ihr Studium mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung bei Prof. Cornelia Monske abschloss. Viele Auftritte als Solistin und im Rahmen verschiedener Ensembles und Orchester (u.a. „International Mahler Orchestra“) führten Lin Chen u.a. nach China, Japan, Hong Kong, Finnland, Österreich und in zahlreiche deutsche Städte.

Die Hamburger Ratsmusik blickt heute auf ein halbes Jahrtausend Musikgeschichte in Hamburg zurück, denn die Stadt beschäftigte erstmals im Jahr 1522 festangestellte Spielleute. 1991 von Simone Eckert wieder erweckt, knüpft das Ensemble an diese Tradition an und widmet sich nun seit mehr als 30 Jahren mit ungebrochenem Enthusiasmus der historisch informierten Aufführungspraxis auf originalen, mehr als 300 Jahre alten Instrumenten.

Komponisten:
L’Ainé, Couperin, Pedrini, Händel, Marais, Lin Chen und trad. chinesische Musik

Samstag, 28. September 24 in der Jakobikirche um 18.00 Uhr,
Tickets: in der Rathausinfo (02941 58511), auch online, und an der Abendkasse; 20.- € / ermäßigt 10. – €

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